Nähtutorial: MONO LISA aus Nicky

Eine Kuschelvariante von MONO LISA habe ich aus plüschigem Nicky gefertigt (siehe vorletzter Post) und die Aktion gleich genutzt, euch zu zeigen, wie ich es mache. Dem Teil “Ausmessen, Größe feststellen und Schnitt anpassen” werde ich ein eigenes Tutorial widmen, wir steigen heute gleich ein mit dem Zuschnitt.

Generell verhält sich Nicky schwerer als Jersey, und wirkt damit auch erstmal kürzer als ein anschmiegsamer, glatter T-Shirtstoff.

Bei Nickystoff wäre noch der Strich zu beachten: wenn man über den Stoff streicht und es ist die richtige Richtung (wie bei einer Katze), das ist der Strich. Der Strich geht nach oben. Dann wirkt die Farbe satter.

MONO LISA wird aus nur einem Schnittteil gefertigt, vom Schnitt bitte unbedingt die Markierungen an der Seitennaht für das Armloch übernehmen. Ich mach mir da immer so kleine Knipse, einen kleinen Einschnitt, max. die halbe Nahtzugabe groß (hier: 0,5 cm). Den Armausschnitt in der Mitte gleich einschneiden, siehe Markierung im Schnitt.

Erste Tat: einmal rundum versäubern.

Als nächstes kann man optional den Überschlag vom Wasserfallkragen umbügeln (so steht es auch in meiner Beschreibung), bei Nicky genügt das aber auch an den äußeren Kanten (Nahtzugabe Schulternaht).

Auf alle Fälle das Halsloch im Rückenteil 1 cm umschlagen und feststeppen. Bei dehnbaren Stoffen nehme ich den Stretchstich meiner Maschine. Wer keinen solchen hat, nimmt einfach einen kleinen Zickzack.

Weiter zum nächsten Schritt: Schulternaht schließen.

Dabei liegt die äußere Kante vom umgenähten Halsloch in der Bügelfalte vom Vorderteil.

Jetzt wird der Umschlag umgeschlagen, so dass das Rückenteil innen liegt und festgesteppt.

… noch mal aufgeklappt …

… jetzt ist es zugenäht.

Und so sieht es aufgeklappt aus.

Das ist die Ansicht von außen: Links sieht man das Rückenteil mit Naht am Halsloch, rechts ist der umgeklappte Wasserfall.

Mein Lieblingsthema: Bügeln. Die Nahtzugaben in dem Fall bügeln, so wie sie fallen: alles nach vorne.

So, der Ausschnitt wäre schjon einmal fertig. War doch gar nicht so schlimm, oder? Vorallem finde ich es so entspannend, mal keine Schrägband/Schrägstreifen zu verwenden.

Nun die Seitennaht: Vorderteil auch Rückenteil klappen und bis zur Markierung die Naht schließen.

Wie immer: Bügeln. Diesmal die Nahtzugaben auseinanderbügeln.

Gut gebügelt, ist halb genäht: Die Nahtzugaben im Armloch im Verlauf mitbügeln, dann feststeppen. Dabei fange ich unten auf der einen Seite bei der Seitennaht an und komm auf der anderen Seite raus. Unten riegel (näh) ich dann quer rüber, dann reißt die Seitennaht nicht so leicht ein.

Außenansicht.

Armloch Nummer zwei, der Einschnitt, gestaltet sich schon etwas trickreicher: Ich fange damit unten am Einschnittende an und klappe die Nahtzugabe ganz knapp um, ziehe sie aber sofort auf 1 cm. Rundrumnähen, bis man wieder unten ankommt. Dort das gleiche Spiel: So lange es geht bei 1 cm Nahtzugabe bleiben, erst ganz zum Schluss auslaufen lassen.

Wieder mal bügeln, fertig mit den Armlöchern.

Fertig mit obenrum.

Jetzt kann man den Saum auch einfach 1 cm umschlagen und festnähen. Das habe ich auch anfangs gemacht, jedoch wie ein Weltmeister gezogen (ohne, dass ich es gemerkt habe), so dass der Nicky Wellen schlug und lustig abstand, bei der Anprobe.

Lustig find ich aber gar nicht so toll.

Die elegante Lösung ist ein angesetzter Bund. Die Länge des Bundes habe ich im Papier-Schnittteil ausgemessen (mein Stoffteil war schon 20 cm längergezogen), und mit meinem Maß am Körper verglichen und angepasst.

Das Shirt hat ja nur eine Seitennaht, deshalb setze ich mir auf der Mitte noch eine Markierung, diesmal mit der roten Nadel.

Der Bund ist also die ermittelte Größe lang und, nach Lust und Laune, 8 bis 12 cm breit (ergibt eine fertige Breite von 3 – 5 cm). Bund an den kurzen Seiten schließen = Schlauch. Auf die Hälfte bügeln (dabei auch gleich die Nahtzugaben der Naht auseinanderbügeln).

Auch hier haben wir eine Naht als Markierung, also wird auf der Mitte der Strecke noch eine Nadelmarkierung gesetzt.

Jetzt den Bund an das Shirt ansetzen, dabei mal wieder auf den Strich achten (geht vorne nach oben), steppen und versäubern.

Umdrehen: Fertig.
Und schick.

Ich hoffe, die Bilderanleitung bringt Helligkeit ins Nähvorhaben!

Und natürlich freue ich mich wie ein Schnitzel, wenn ihr MONO LISA als Schnittmuster käuflich erwerbt, als PDF oder als Ausdruck.

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